Make-up auftragen - Grundregeln des Visagismus
für Parfümerie-Verkäuferinnen

Grundsätzlich sollten Sie Ihrer Kundin als Richtlinie für die Anwendung von Maquillage-Produkten (franz. „maquillage“ = schminken) empfehlen:

In dieser Verbindung lassen sich die Maquillage-Produkte am besten verteilen.

Auch die Linien des Gesichtes sind entscheidend für eine gelungene Maquillage. Je nachdem, wie sie gezeichnet werden, geben sie dem Gesicht einen unterschiedlichen Ausdruck:

Achten Sie immer darauf, aufsteigende Linien zu zeichnen, es sei denn, man will ein bestimmtes persönliches Merkmal betonen.

1. Die Make-up - Grundierung

Die Maquillage-Grundierung (= Make-up-Grundlage) wird auf dem gereinigten Gesicht nach dem Hautpflegeprodukt aufgetragen und soll kleine Unregelmäßigkeiten und Unebenheiten der Hautstruktur und der Farbe des Teints ausgleichen.

Die Farbe der Grundierung sollte so gewählt werden, dass sie der natürlichen Hautfarbe am nächsten kommt.

Sie haben in der Vorbereitungsphase bereits überlegt, ob die Hauttönung der Kundin als rosig oder beige, hell, mittel oder dunkel bezeichnet werden kann. Make-up - Produkte sind in der Regel bereits nach ihrer Farbintensität ebenso eingeteilt. Treffen Sie danach die entsprechende Wahl. Überlegen Sie, in welche Farbrichtung die Haut tendiert. Wenn sie müde, fahl, grau-grün aussieht, sollte ein rosiges Make-up mit kühlen Farbtönen angewendet werden.

Zeigt die Haut Ihrer Kundin Rötungen oder ist sie stark durchblutet, sollten Sie goldfarbene, warme Töne bevorzugen, um diesen Teint zu neutralisieren.

Farbharmonien:

Grundsätzlich kann zwischen verschiedenen Arten der Grundierung unterschieden werden, die in ihrer Konsistenz flüssig, cremig oder fest sind:

Die meisten Produkte für die Grundierung sind auf Wasserbasis aufgebaut. Ihr Ölanteil ist gering, und sie tönen die Haut mittelstark bis stark. Es gibt in der Regel für jeden Hauttyp ein Grundierungsprodukt auf Wasserbasis.

Grundierungen auf Ölbasis besitzen für gewöhnlich eine sehr geschmeidige Konsistenz. Sie sind meist besonders für die trockene Haut geeignet.

Für die fette Haut und die zu Unreinheiten neigende Mischhaut sind besonders ölfreie Produkte geeignet, die die Haut auch mattieren.

Die Anwendung der Grundierungsprodukte (mit Ausnahme der Creme-Puder-Grundierungen) erfolgt in drei Schritten:

1. Auftrag von Farbtupfern

2. Verteilung der Farbe von der Mitte nach außen

3. Schaffung von Übergängen. Als erstes tragen Sie eine kleine Menge des Produkts in fünf Tupfern auf das Gesicht auf:·

Nun verteilen Sie das Produkt mit den Fingerspitzen in sanften Streichbewegungen von der Mitte nach außen zum Gesichtsrand hin, ohne die Gesichtskonturen wie Haaransatz und Kieferknochen zu berühren, bis das Make-up gleichmäßig verteilt ist. Sollte die Produktmenge nicht ausreichen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, nehmen Sie weitere fünf Farbtupfer dazu, die Sie wie zuvor erneut ausstreichen. Ohne erneut von dem Produkt zu nehmen, verarbeiten Sie nun das Make-up zu den Gesichtsrändern hin. Denken Sie dabei daran, gute Übergänge zu schaffen. Vergessen Sie nicht die Augenpartie und die Lippen. Das Make-up bietet einen guten Haftgrund für Lidschatten und Lippenstift.

Creme-Puder-Grundierungen sollten dagegen mit einem trockenen Schwamm aufgetragen werden. Nehmen Sie jeweils ein wenig von dem Produkt und tragen Sie es am unteren Gesichtsrand beginnend von unten nach oben und von innen nach außen verstreichend auf. Als nächstes tragen Sie auf der Stirn von innen nach außen auf und gehen von dort über die Nase und die Augen. Für die Feinarbeit in Richtung Haaransatz, Ohren und Hals wird die noch unbenutzte Seite des Schwammes zum Ausstreichen benutzt.

2. Das Abpudern

Nach dem geschilderten Auftrag des Grundierungsproduktes pudern Sie das Gesicht mit transparentem Puder. Bei stärker geröteten Wangen bevorzugen Sie einen Beigeton. Der Puder dient als Fixateur, d. h., er wird über das zuvor angewendete Grundierungsprodukt aufgetragen, um dieses haltbarer zu machen. Man kann ihn auch zur Fixierung anderer Kosmetik-Produkte, wie Lidschatten, Kajal-/Khôlstift oder Lippenstift, verwenden.

Puder kann verschieden aufgetragen werden:

Mit der Puderquaste oder dem Wattepad erfolgt das Abpudern in einer Abrollbewegung aus dem Handgelenk heraus, damit der Puder sich gut mit dem Make-up verbindet. Mit dem Pinsel wird der Puder leicht über das Gesicht verteilt. Die Verteilung des Puders sollte - ob mit der Quaste, dem Wattepad oder dem Pinsel - stets mit einem Tupfer in der Mitte der Stirn beginnen, den man zu den Seiten hin verteilt. Dann setzt man die Verteilung von der Nase zur Oberlippe und zum Kinn hin fort.

Nun beginnt die Feinarbeit. Geben Sie einen Hauch Puder über die Wangen, die Augenlider, in die inneren Augenwinkel, auf Mund und Hals. Bei glänzender Mittelpartie pudern Sie zusätzlich ein zweites Mal über.

Zusätzlich zu der Verwendung der geschilderten Produkte ist es häufig sinnvoll, ein Abdeckprodukt zu verwenden. Es hilft dabei, sichtbare Problemzonen unsichtbar zu machen. Abdeckprodukte helfen bei der Abdeckung von

Es gibt sie in Form von Stiften und als flüssige und feste, pastenförmige Cremes.

Wählen Sie das Abdeckprodukt immer in einer helleren Farbe als das Make-up aus. Nehmen Sie ein wenig auf einen sauberen Spatel, und machen es mit einem Finger (Mittelfinger) etwas weich, um es besser anwenden zu können. Dann tragen Sie es mit leicht abrollender Bewegung auf die Tagespflege auf, und zwar von innen nach außen bzw. von oben nach unten. Dabei sollte das Abdeckprodukt leicht auf die Tagespflege „gedrückt“ werden. Wenn nötig wiederholen Sie den Vorgang nach dem Make-up-Auftrag. Beides verschmilzt dann sehr gut miteinander.

3. Das Modellieren

Eng verbunden mit der Maquillage-Grundierung ist das Modellieren. Unter dem Modellieren versteht man eine Technik, mit deren Hilfe ein Gesicht optisch geformt werden kann, d. h. es wird mittels der Regeln der hellen und dunklen Farbtöne vom äußeren Ausdruck her verändert. Das Modellieren empfiehlt sich jedoch vorwiegend für das Abend-Make-up bei warmem, gedämpftem Licht. Beim Modellieren werden zwei verschiedenfarbige Make-ups übereinander verwendet. Das erste Make-up dient der Verschönerung des Hauttons. Es kann einen Ton heller als die natürliche Hautfarbe sein.

Helle, schimmernde Farbtöne vergrößern optisch 
und heben hervor.

Das zweite Make-up wählt man zwei Töne dunkler als die Hauttönung.

Dunkle, matte Farbtöne verkleinern optisch,
geben Tiefe und erzeugen Schatten.

Mit Hilfe des dunkleren Make-ups nehmen Sie nun gezielt optische Formkorrekturen, z. B. der Nase und des Kinns, vor.

Um das Make-up zu fixieren, empfiehlt sich der abschließende Gebrauch eines transparenten und darüber zur Modellierung eines farbigen Puders.

Als einfache Regel für das Modellieren können Sie sich merken: Dunkle Farben lassen zurück treten, helle Farben holen hervor. Die folgenden Beispiele veranschaulichen dies.

Unsere Idealvorstellung von einer schönen Nase ist eine Form, die etwa ein Drittel der Gesichtslänge einnimmt und weder zu lang noch zu kurz, weder zu breit noch zu schmal, ganz einfach unauffällig aussieht. Weicht eine Nasenform von dieser „idealen“ Nase ab, so können wir sie zwar nicht ohne weiteres verändern, aber durch gezieltes Modellieren unauffälliger erscheinen lassen.

Eine lange Nase wird durch das Abdunkeln der Nasenspitze optisch verkürzt.

Eine breite Nase kann optisch verschmälert werden, indem die Nasenflügel dunkel getönt und anschließend leicht abgepudert werden.

Eine kleine, kurze Nase erscheint größer, wenn sie heller geschminkt wird, während das übrige Gesichtsfeld in dem dem Hautton entsprechenden Make-up-Farbton geschminkt wird.

Auch ein durch seine Form allzu auffälliges Kinn kann durch gezieltes Auftragen des Make-ups modelliert werden.

Ein vorstehendes Kinn wird durch dunkle Farbe zurückgenommen.

Eine lange Kinnpartie erscheint kürzer, wenn sie dunkel getönt wird.

Das fliehende Kinn kann man vorteilhaft modellieren, indem man auf die Kinnpartie einen sehr hellen Ton gibt, im unteren Bereich des Kinns einen noch helleren Ton hinzufügt und das übrige Gesichtsfeld dem natürlichen Hautton entsprechend schminkt.

4. Die Augen- und Brauen-Maquillage

Die Augen sind der Spiegel unserer Seele. Sie geben unsere Stimmungen und Charaktermerkmale nach außen wieder. Sie sind das Zentrum unseres Gesichtes und verleihen dem Gesicht einen bestimmten Ausdruck. Die Formen und die Proportionen der Augenpartie variieren von Mensch zu Mensch. Ihnen sollte bei der Maquillage ein besonderes „Augenmerk“ geschenkt werden, da gerade diese Gesichtspartie unsere Persönlichkeit besonders unterstreicht.

Der Profi trägt bei der Augen-Maquillage als erstes den Kajal-Khôlstift auf. Mit seiner Hilfe kann eine optische Vergrößerung, Verlängerung oder eine andere Veränderung des Auges bewirkt werden.

Der Kajalstift muss immer gut angespitzt sein, um

Bei der Anwendung des Kajalstiftes wird der untere Lidrand unterstrichen und am äußeren Ende in optimistischer (ansteigender) Linie vergrößert. Ziehen Sie nun einen Strich vom äußeren zum inneren Augenwinkel. Für das Wohlbefinden der Kundin sollte man sie bitten, in die Richtung zu schauen, die dem Ansatzpunkt des Stiftes entgegengesetzt ist. Arbeiten Sie stets leicht seitlich mit der flachen Seite der Mine, wobei die Mine zum äußeren Winkel des Auges zeigt. Bitten Sie die Kundin nun, nach unten zu schauen oder die Augen zu schließen, damit Sie die obere Augenkontur auf die gleiche Art zeichnen können. Um sauber zeichnen zu können, d. h., ohne die Konturen zu verziehen oder zu verändern, sollte man das Augenlid der Kundin vorsichtig mit dem seitlichen Daumen an der Braue leicht nach oben ziehen. Achten Sie darauf, dass die Lidstriche unmittelbar am Wimpernansatz entlang laufen. Beide Striche sollten zum Augeninneren feiner werden und spitz enden. Benutzen Sie zum Schluss einen feinen Pinsel oder ein Wattestäbchen, um die Striche am unteren Lid vorsichtig zu verwischen, damit die Linien sanft verlaufen und nicht hart aufhören.

Übrigens: „Kajal“ oder „Khôl“ hieß bei den Ägyptern „Mastim“ oder „Stim“, das heißt soviel wie „die Augen zum Sprechen bringen“. Im nahen Osten wird bis heute noch als Schutz vor Augenkrankheiten Kajal aufgetragen.

Nach dem Kajalstift tragen Sie den Lidschatten auf. Es gibt Lidschatten von verschiedener Konsistenz (flüssig, cremig, fest) und in verschiedenen Darreichungsformen (Puder, Flasche, Stift). Bezüglich der Konsistenz sollten Sie sich im allgemeinen an der Art der Grundierung orientieren: Flüssiger und cremiger Lidschatten ergänzt die flüssige und cremige Grundierung, pudriger Lidschatten, also Lidschatten von fester Konsistenz, kann bei jeder Grundierung verwendet werden. Ein zartes vorheriges Abpudern der Lider ist für ein makelloses Aussehen und Verteilen des Lidschattens notwendig. Für Kontaktlinsenträgerinnen eignet sich Puderlidschatten, den Sie mit einem feuchten Applikator auftragen, am besten. Vermeiden Sie für diese Kundinnen flüssige und fetthaltige Lidschatten.

Denken Sie daran, für jede Kundin einen sauberen Pinsel oder einen Einmal-Applikator zu benutzen und die Oberfläche des Lidschattens in fester Form vor dem Gebrauch mit einem sauberen Kosmetiktuch abzuwischen. Streichen Sie den Pinsel bzw. den Applikator vor jedem Auftragen des Lidschattens leicht über die Farbe und geben den Überschuss auf ein Kosmetiktuch. (Es ist jedoch vorzuziehen, von vornherein jeweils nur wenig zu nehmen und erst zu verarbeiten.) Stützen Sie den kleinen Finger der Hand, in der Sie den Pinsel/Applikator halten, leicht auf die Wange der Kundin auf, um einen besseren Halt zu finden. Mittel- und Zeigefinger der anderen Hand setzen Sie jeweils an den Anfang und das Ende der Augenbraue auf und spreizen diese leicht, um das Lid zu glätten und ein einheitliches Auftragen des Lidschattens zu erleichtern.

Vorzugsweise können Sie das ganze Lid mit einem Aufheller oder dem helleren Ton aus einem Duo grundieren und dann formgebend mit dem farbigen oder intensiveren Ton weiter schattieren. Wählen Sie die Farben passend zu den Augen oder der Kleiderfarbe, und beziehen Sie auch hier wieder die Wünsche Ihrer Kundin bei der Farbwahl mit ein. Geben Sie die helle Farbe mit einem Pinsel oder Schwamm-Applikator auf die Mitte des beweglichen Augenlides, und verteilen Sie sie von dort aus gleichmäßig von außen nach innen über das gesamte bewegliche und unbewegliche Lid. So wird eine gute Verbindung mit der dunklen Farbe ermöglicht. Benutzen Sie für den Auftrag der dunkleren Farbe einen Schwamm-Applikator (wegen der besseren Genauigkeit). Markieren Sie mit der dunkleren Farbe die äußere Grenze des Lidschattens, und verteilen Sie sie entsprechend der gewollten Kontur von außen nach innen.

Bei einer schmalen Augenpartie sollten auch die Brauenknochen - direkt unter den Brauen - hell betont werden. Bei einer großen Augenpartie mit großem Oberlid kann man durch ein wenig, unterhalb der Brauen angebrachtes, Rouge die Augenpartie optisch verschmälern. Auch für die tägliche Maquillage Ihrer Kundin kann es ein guter Tipp sein, das Rouge nicht nur für die Wangen zu verwenden. Auf der Augenpartie aufgetragenes Rouge vermittelt ein frisches, lebendiges Aussehen.

Falls flüssiger Eyeliner zum Zeichnen eines Lidstrichs verwendet wird, benutzen Sie diesen nach dem Auftrag des Lidschattens. Dabei wird das Auge an der Braue leicht nach oben gezogen, um unmittelbar am Wimpernrand entlang zeichnen zu können.

Tuschen Sie zum Schluss des Augen-Make-ups die Wimpern Ihrer Kundin mindestens zweimal. Die Wimpern bilden den Rahmen der Augen. Lange, dunkle, dichte Wimpern verleihen den Augen einen besonderen Glanz und vergrößern das Auge optisch. Zum Tuschen der Wimpern benutzen Sie Mascara. Mascaraprodukte liegen uns in der Regel in flüssiger bis dickflüssiger Form in Fläschchen oder Hülsen vor, aus denen sie mit Hilfe eines Rundbürstchens aufgetragen werden. Dieses Rundbürstchen soll dafür sorgen, dass der Mascara sorgfältig verteilt und jede Wimper gleichmäßig mit Mascara umhüllt, gepflegt, geschützt und verlängert wird.

Wussten Sie übrigens, dass wir am oberen Wimpernrand zwischen 90 und 200 und am unteren 60 bis 100 Wimpern haben? Sie liegen in zwei bis drei Reihen tief im Augenlid. Sie haben die Aufgabe, das Auge vor Fremdkörpern wie Insekten, Staub und Sonne zu schützen, indem sie jede kleine Berührung melden und so ein schnelles Schließen der Augen bewirken. Der Durchmesser einer Wimper beträgt an der Wurzel 0,1 mm, das ist zwanzig mal so stark wie an der Wimpernspitze! Die Wimpern bestehen aus einem inneren Teil - Cortex oder früher auch „Rinde“ genannt - und einem äußeren - Kutikula oder Oberhäutchen. Es besteht aus Schüppchen, die durch keratinhaltige Proteine gebildet werden. Je mehr sich die Wimpern von ihrer Ernährungsquelle entfernen, desto mehr verschlechtern sich die Schüppchen. Sie werden besonders zur Spitze hin dünner, sehen eingerissen und zerklüftet aus. Die außerordentlich feine Wimpernspitze ist für das Auge kaum sichtbar. Daher sind auch viele Kundinnen erstaunt, dass sie plötzlich nach dem Tuschen lange Wimpern haben.

Zum Auftragen des Mascara auf die unteren Wimpern schieben Sie vorsichtig ein Kosmetiktuch unter die unteren Wimpern, um so nicht die Haut der Kundin mit Mascara zu berühren. Tuschen Sie erst die oberen Wimpern, dann die unteren. Tuschen Sie die oberen und die unteren mindestens zweimal, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Hat Ihre Kundin bereits selbst schwarze oder braune Tusche aufgetragen, so versuchen sie doch einmal farbiges Mascara, das mit den Farben des Make-ups und der Kleidung Ihrer Kundin harmoniert. Wimpern ohne Schwung können mit einer Wimpernzange vor dem Tuschen gebogen werden.

Die Augenbrauen bilden den Rahmen der Augen. Schön geformte Augenbrauen können die Augen und die Gesichtsform vorteilhaft betonen und ihren Ausdruck verstärken. Die ideale Länge der Augenbrauen kann durch den sogenannten Dreieckstest ermittelt werden:

Denken Sie sich eine gerade Verbindungslinie vom Rand des Nasenflügels senkrecht nach oben und eine Linie, die vom Rand des Nasenflügels am äußeren Augenwinkel entlang läuft. Verlängern sie diese Linien nach oben bis zur Augenbraue. Die Endpunkte der nach oben verlaufenden Linien zeigen an, wo die Braue beginnen und enden sollte. Der „Höhepunkt“ der idealen Augenbraue befindet sich über dem äußeren Augenwinkel. Die Braue sollte entweder am Ausgangspunkt breiter sein und sich langsam zum äußeren Augenwinkel hin verschmälern oder vom Anfang bis zum Ende der Braue gleichmäßig breit sein. Die Endpunkte der Braue sollten entweder auf einer waagerechten Linie oder am äußeren Ende leicht erhöht liegen. Um die ideale Brauenform soweit wie möglich zu erreichen, sollten zunächst die Härchen, die die Grenzen des Dreiecks über- oder unterschreiten, gezupft werden. Man gibt der Braue einen leichten Schwung, indem man unterhalb des Augenbrauenbogens Härchen entfernt, um so verstärkt den Höhepunkt zu betonen und die Braue zu verschmälern. Zupfen Sie vorsichtig Härchen für Härchen mit einer Pinzette, die Sie in Wuchsrichtung halten. Korrigieren Sie jedoch niemals die Form der Braue am oberen Rand. Von „der Natur her“ fehlende Härchen zeichnen Sie mit Hilfe eines Augenbrauenstiftes mit leichten Strichen entsprechend der Wuchsrichtung ein. Wählen Sie dabei eine Farbe, die der natürlichen Augenbrauenfarbe am ähnlichsten ist. Wenn nötig, mischen Sie zwei Augenbrauenstifte miteinander oder verwenden einen Kajalstift oder auch bräunlichen Lidschatten. Um die Striche zu verwischen und dadurch ein natürlicheres Aussehen zu erreichen, verwenden Sie eine Augenbrauenbürste. Bürsten Sie die Augenbrauen von der Gesichtsmitte bis zum Höhepunkt nach oben und von dort aus horizontal. Die Brauen sollten zum Abschluss einer Maquillage immer gebürstet werden, damit keine Make-up- und Puderreste in den Brauenhärchen verbleiben.

Grundsätzlich strebt man beim Schminken der Gesichtslinien der Augen (wie auch der Lippen) immer steigende Linien an, denn sie wirken optimistisch, verjüngen optisch und drücken Freude aus. Pessimistische, fallende Linien dagegen machen älter und wirken schnell traurig. Gerade Gesichtslinien drücken ein Gleichgewicht aus und wirken eher etwas langsam und träge. Daher sollte man an sich pessimistische und gerade Gesichtslinien optimistisch schminken.

Bevor Sie mit dem Schminken der Augen- und Brauenpartie beginnen, sollten Sie diese genau betrachten, um zu erkennen, was zu korrigieren ist und was betont werden soll. Damit Sie die Augen Ihrer Kundin richtig beobachten können, sollte die Kundin den Kopf bei geöffneten Augen geradeaus sehend halten.

Die Form der Augen

Das runde Auge ist oftmals weit geöffnet, wodurch eine leicht vorstehende Wirkung entstehen kann. Die Korrektur des runden Auges erfolgt in zwei Schritten: Zuerst wird das Auge mit Hilfe des Kajalstiftes ab dem äußeren und unteren Drittel oben und unten durch zwei Linien verlängert, so dass ein Dreieck entsteht, das sich zur Mitte des zweiten Drittels verschmälert und mit dem Stift ausgemalt wird. Dadurch wird das Auge verflacht. Indem man am inneren unteren Wimpernrand den Kajalstift zusätzlich ins feuchte Treppchen aufträgt, wirkt das runde Auge länglicher. Je runder und größer das Auge ist, desto dunkler sollte der Stift sein und desto wirkungsvoller wird die Kontur. Der Lidschatten sollte beim geöffneten Auge erst ab der Mitte des zweiten Drittels sichtbar und von dort aus in waagerechter Linie über das Auge hinaus verlängert werden. So wird der optische Eindruck eines länglichen Auges erzeugt.

Schminken Sie ein schönes rundes Auge nach der Form des Augapfels vom inneren bis zum äußeren Winkel bis zur Lidfalte mit matter Farbe. Umranden Sie das Auge vollständig mit Kajalstift, geben Sie auf den Brauenknochen Aufheller oder zartes Rouge und tuschen Sie die Wimpern intensiv. Die Form der Braue können Sie in ihrer runden Form belassen oder wie zuvor beschrieben entsprechend ändern.

Dieses länglichere Auge ähnelt in seiner Form einer Mandel. Schminken Sie es so, dass Sie die Mandelform betonen. Ob mit Kajalstift oder Lidschatten:

Beginnen Sie im inneren Winkel immer schmal und folgen der Augenform bis über das Augenende hinaus.

Der Abstand des Lidschattens zur Braue sollte ab der Mitte des Auges bis zum Ende gleichmäßig breit verlaufen. Dadurch entsteht ein optimistischer Ausdruck des Auges.

Die Größe der Augen

Das Auge ist im Bezug zum gesamten Gesicht klein. Deshalb versucht man, das Auge optisch zu verlängern und zu vergrößern. Man geht beim Schminken mit dem Kajalstift in derselben Art wie bei dem runden Auge vor, allerdings sollten Sie hier stets mit hellen Farben zeichnen. Man führt den Strich über dem Auge bis zum Beginn des zweiten Drittels des Auges. Setzen Sie hier niemals dunklen Kajalstift ins feuchte Treppchen auf dem inneren Augenrand, um es nicht noch mehr zu verkleinern. Statt dessen können Sie im „feuchten Treppchen“ zur optischen Vergrößerung einen weißen oder sehr hellfarbigen Stift benutzen. Vergrößern Sie das Auge zusätzlich durch helle Lidschattenfarben.

Das Auge ist durchschnittlich groß. Schminken Sie es je nach Form, den Linien, dem Abstand und der Lage im Gesicht so wie in den entsprechenden Beschreibungen in optimistisch aufstrebender Linie. Betonen Sie das Auge mit Kajalstift am oberen Lidrand in seiner vollen Breite und am unteren Lidrand ungefähr in den äußeren zwei Dritteln. Der Lidschatten sollte wie beim mandelförmigen Auge aufgetragen werden.

Das Auge ist im Bezug zum gesamten Gesicht sehr groß. Dunkle, matte Farben auf dem beweglichen Lid, bis etwas über die Lidfalte hinaus aufgetragen, lassen es sehr ausdrucksstark erscheinen. Tragen Sie Kajalstift unten auf das feuchte Treppchen und oben in gewohnter Linie auf. Je dunkler der Stift, desto wirkungsvoller ist der Ausdruck.

Die Augen im Gesichtsfeld

Die Breite des Auges sollte in die Strecke vom Haaransatz auf der einen Gesichtsseite bis zum Haaransatz auf der anderen Gesichtsseite fünfmal hineinpassen. Das mittlere Auge dieser erdachten fünf Augen sollte genau zwischen die beiden tatsächlichen inneren Augenwinkel passen. Die beiden äußeren gedachten Augen spielen für die Gestaltung des Make-ups keine Rolle, kleine Schönheitskorrekturen können hier durch die Frisur gemacht werden.

Ist der Abstand der Augen zueinander kürzer, spricht man von engstehenden Augen. Durch den Auftrag einer sehr hellen Farbe (weiß) im ersten Drittel des inneren Augenwinkels und weniger intensiv über die restliche Lidpartie erweitern Sie optisch den Abstand der Augen. Bekräftigen Sie das äußere Drittel der Augen durch einen farbigen Lidschatten. Verwischen Sie die helle und die dunkle Farbe sorgfältig, so dass ein übergangsloser Verlauf entsteht. Betonen Sie die äußeren Augenwinkel mit Hilfe des Kajalstiftes oder des Eyeliners. Lidstrich und Lidschatten sollten über das Augenende hinaus angewendet, Kajalstift und farbiger Lidschatten sollten erst ab dem zweiten Drittel aufgelegt werden. Zudem ist es wichtig, dass der Abstand der Augenbrauen das Augen-Make-up unterstützt. Die Augenbrauen sollten an ihrem Ansatz eventuell etwas verkürzt und zum Ausgleich zum Ende hin verlängert werden, um das Auge optisch nach außen zu ziehen.

Bei größerem Abstand spricht man von auseinanderstehenden Augen. Verschmälern Sie optisch den Abstand zwischen den Augen, indem Sie mit Hilfe einer dunklen Farbe - am besten einem Braunton - den Schwerpunkt der Augen nach innen zur Nase hin verschieben. Der Lidstrich sollte daher vorn im inneren Drittel des Auges angesetzt werden. Der farbige Lidschatten sollte vom zweiten Drittel des Auges bis zum Ende reichen. Verlängern Sie die Braue zur Nase hin und verkürzen Sie gegebenenfalls die Länge der Braue durch Zupfen der Brauenhärchen am äußeren Ende.

Die Lage der Augen

Außerdem beobachten Sie, ob die Augen tiefliegend oder hervorstehend sind oder ob Ihre Kundin Schlupflider oder asiatische Augen hat. Die Maquillage dieser Augen hat zum Ziel, eine Ausgewogenheit zwischen dem unbeweglichen und dem beweglichen Augenlid zu erreichen.

Tiefliegende Augen liegen so eingebettet in der Augenhöhle, dass das bewegliche Lid bei geöffnetem Auge kaum zu sehen ist. Tragen Sie eine besonders helle Farbe auf das ganze Augenlid auf. Oberhalb der Lidfalte platzieren Sie ganz zart eine dunklere Farbe in der geschwungenen Form einer Banane. Das Auge tritt dadurch optisch hervor. Als Tipp: Lassen Sie die Kundin das Auge vorher öffnen, damit Sie nur den aufliegenden Teil des Lides zart schattieren und weder zu tief ansetzen, noch zu sehr mit der Braue in Berührung kommen. Je nach Größe des unbeweglichen Lids können Sie es auch mit Aufheller betonen oder mit ein wenig Rouge ein besonders frisches Aussehen verleihen. Wenn Sie mit Kajalstift arbeiten, wählen Sie einen sehr hellen, leuchtenden Ton. Passen Sie die Braue optisch an und verlängern das Auge über das Augenende hinaus. Die Verwendung farbiger Wimperntusche ist hier sehr zu empfehlen!

Das bewegliche Lid des hervorstehenden Auges ist sehr groß und dadurch sehr gut sichtbar. Zeichnen Sie mit dunklem Kajalstift nur im ersten Drittel des Auges eine Linie, das zweite Drittel bleibt frei. Ab dem dritten Drittel ziehen Sie den Strich leicht in die Verlängerung.

Zeichnen Sie nun auf dem Unterlid eine Linie, die etwa am dritten Drittel ansetzt und die obere Linie neben dem Augenwinkel trifft. Malen Sie das entstandene Dreieck aus. Dadurch wird das Auge optisch gestreckt. Zur Unterstützung dieser Wirkung sollte auch dunkler Kajal auf das feuchte Treppchen gegeben werden. Grundieren Sie nun das ganze Lid hell. Tragen Sie sehr vorsichtig einen dunklen Lidschatten auf das gesamte bewegliche Augenlid auf, um es optisch zurücktreten zu lassen. Wenn der helle Lidschatten auf dem unbeweglichen Lid nicht zu stark betont, kann er durchaus sichtbar bleiben. Ansonsten rougieren Sie ihn lieber zart. Lassen Sie die helle und die dunkle Farbe nahtlos ineinander übergehen, um so eine Schattierung vom Wimpernrand bis zu den Augenbrauen zu erreichen.

Wenn die Augenpartie an Elastizität und Spannkraft verliert, „fällt“ das unbewegliche Augenlid herab und bedeckt mehr oder weniger das bewegliche Augenlid (=Schlupflid). Das Schlupflid schminken Sie ganz ähnlich wie das tiefliegende Auge. Hierbei sollten Sie nur im dritten Drittel bei der Verlängerung des Auges aufpassen, dass dadurch nicht auf eventuelle Fältchen hingewiesen wird. Tragen Sie beim reifen Schlupflid zartes Rouge unterhalb der Braue auf. Tuschen Sie die Wimpern und beachten Sie die korrekte Form der Braue. Auf den Lidstrich sollten Sie möglichst verzichten oder - wenn überhaupt - dann nur einen hellen Kajalstift am Unterlid verwenden.

Das asiatische Auge

Das asiatische Auge unterscheidet sich vom europäischen Auge normalerweise durch

·               seine sehr gestreckte, ausgeprägte Mandelform,

·               ein sehr großes, flaches, unbewegliches Lid, das auf das bewegliche herabfällt und es nahezu unsichtbar macht und

·               gerade Wimpern, die nach unten zeigen.

Man betont das asiatische Auge, indem man es mit einem eher breiten Lidstrich vollkommen umrandet, der sich zum inneren Augenwinkel hin verschmälert. Wenn das Auge sehr groß ist, kann man auf das feuchte Treppchen Kajalstift geben. Tragen Sie eine helle Lidschattenfarbe vom oberen Wimpernrand bis zur Hälfte des unbeweglichen Augenlides auf. Erzeugen Sie optisch eine Lidfalte in der Mitte des unbeweglichen Augenlides, indem Sie eine dunklere Farbe in einem Bogen genau oberhalb der hellen Farbe auftragen, jedoch ohne die beiden Lidschatten ineinander laufen zu lassen. Tuschen Sie die Wimpern schwarz und gleichen die Brauen aus.

5. Das Lippen-Make-up

Zur Ergänzung des Augen- und Brauen-Make-ups schminken Sie nun die Lippen Ihrer Kundin. Der Lippenstift eignet sich nicht nur als dekorative Ergänzung des Make-ups und als Hilfsmittel zur Verschönerung der Lippen, sondern er dient auch ganz besonders der Pflege und dem Schutz der Lippen vor allen schädlichen Einflüssen.

Durch die bereits zuvor geschilderte Vorbereitung der zarten Lippenhaut mit Hilfe der Tagespflege, der Grundierung und Puder haben sie bereits einen idealen Haftgrund für das Lippen-Make-up geschaffen. Letzteres ist allerdings nur notwendig, wenn die Kundin Probleme in dieser Richtung hat.

Wählen Sie einen Konturenstift, der farblich zum Lippenstift passt oder einen Ton dunkler ist. Spitzen Sie den Konturenstift an. Ziehen Sie in der Mitte der oberen und der unteren Lippe jeweils eine senkrechte Linie, um die Mundmitte entsprechend der symmetrischen Achse des Gesichtes zu ermitteln. Wenn sich diese Linien auf der gleichen Achse befinden, ist der Mund symmetrisch. Zeichnen Sie nun die obere Kontur des „V“ der Oberlippe nach, indem Sie zwei Striche von oben nach unten ziehen. Dann zeichnen Sie jeweils eine Linie vom linken und rechten Mundwinkel bis zum „V“, danach jeweils, vom Mundwinkel bis zur Mitte der unteren Lippenkontur. Zeichnen Sie die Konturen - wie beschrieben - stets von außen nach innen ein. Auf diese Art haben Sie einen besseren Halt und können korrekt schminken. Wenn Sie dies bei Ihrer eigenen Maquillage üben, werden Sie die Vorteile dieser Vorgehensweise schnell einsehen und lernen.

Nun tragen Sie den Lippenstift auf. Benutzen Sie im Geschäft aus hygienischen Gründen immer einen Lippenpinsel, den Sie - vor den Augen der Kundin - mit 70-%-igem Alkohol desinfizieren. Geben Sie etwas Lippenstift auf einen sauberen Spatel. Verarbeiten Sie nun mit dem Lippenpinsel sorgfältig den auf dem Spatel befindlichen Lippenstift, damit die Pinselhaare die Farbe gut aufnehmen. Streifen Sie die überflüssige Farbe am Spatel ab, damit der Pinsel zum Zeichnen schmal wird. Um beim Auftragen der Lippenstiftfarbe eine ruhige Hand zu haben, stützen Sie vorsichtig den kleinen Finger auf das Kinn der Kundin. Füllen Sie nun auf dieselbe Weise wie mit dem Konturenstift die eingezeichneten Linien mit dem Lippenstift von außen nach innen hin aus. Geben Sie dazu einen Tupfer Lippenstift auf die Mitte der Unterlippe, und nehmen Sie von dort die notwendige Farbe zum Ausmalen der gesamten Lippen. Auf diese Art vermeiden Sie ein Zuviel an Farbe, das die Linienführung stören könnte. Beginnen Sie mit dem Ausmalen auf dem breiten Teil der Lippen, damit Sie beim anschließenden Zeichnen zu den Konturen hin nicht zuviel Farbe auf dem Pinsel haben. Benutzen Sie die flache Seite Ihres Lippenpinsels. So ist der Auftrag für die Kundin angenehm und Sie erreichen eine klare Linienführung und können die Farbe gleichmäßig verteilen. Um eine besondere Haftfestigkeit des Lippenstiftes (z. B. für ein Essen) zu erreichen, tupfen Sie nun die Lippen leicht mit einem Kosmetiktuch ab und pudern Sie mit dem Pinsel ab. Dann tragen Sie erneut Lippenstift auf. Auf diese Weise wird das Lippen-Make-up noch haltbarer. Aber Vorsicht: Tupfen Sie den Lippenstift nicht nochmals ab. Dadurch werden Glanz und Pflege vermindert und das strahlende Aussehen geschwächt.

Eine wichtige Voraussetzung für ein perfektes Lippen-Make-up ist die Analyse von Fülle (Dicke) und Form der Lippen.

Bei normal großen Lippen zeichnen Sie die Konturen einfach nach, und verfahren Sie weiter, wie zuvor geschildert. Weichen die Lippen bezüglich ihrer Fülle jedoch von der durchschnittlichen Größe ab, ist es günstig, eine optische Korrektur vorzunehmen.

Volle, dicke Lippen sind breit und kräftig. Lassen Sie den natürlichen Lippenansatz unter der Grundierung „verschwinden“, und zeichnen Sie innerhalb der natürlichen Umrisslinien mit einem dunklen Konturenstift die Lippen kleiner nach. Füllen Sie die Form anschließend wie beschrieben. Verwenden Sie dezente, gedämpfte Farbtöne, und betonen Sie als Ausgleich lieber die Augen stärker. Bevorzugen Sie dunklere, matte Töne, da diese optisch verkleinern.

Schmale Lippen sind flach und ohne Fülle. Dadurch erhält das Gesicht schnell einen strengen, verschlossenen Ausdruck. Um dies zu vermeiden, werden die Lippen vorsichtig mit Hilfe eines hellen Konturenstiftes oberhalb ihrer natürlichen Kontur am mittleren Teil der Lippen umrandet. Doch Vorsicht: Mogeln Sie nicht zuviel hinzu und achten Sie darauf, dass die Lippen seitlich wieder in ihre eigene Kontur münden. Sonst kann das Lippen-Make-up schnell unnatürlich und unpassend aussehen. Verwenden Sie helle, leuchtende Farben, da diese optisch vergrößern.

Die „idealen“ Lippen sind symmetrisch und haben positiv nach oben gebogene Mundwinkel. Fallende Mundwinkel wirken oft traurig. Deshalb versucht man, fallende Mundwinkel optisch anzuheben. Achten Sie darauf, dass die Mundwinkel vor dem Lippen-Make-up in die Grundierung einbezogen wurden. Verwenden Sie bei Bedarf zusätzlich einen sehr hellen Abdeckstift. Geben Sie einen Tupfer davon gegen die unteren Mundwinkel und verklopfen diesen mit Ihrem kleinen Finger. Lassen Sie die natürlichen Mundwinkel bei der Zeichnung mit dem Konturenstift aus, und zeichnen Sie „neue“ Mundwinkel, indem Sie die fallenden kleinen Winkel ignorieren, von der Unterlippe aus nach oben ziehen und so „neue“ Mundwinkel schaffen. Mit Hilfe des kleinen hellen Punktes unter dem Mundwinkel ist der „Lifting-Effekt“ perfekt. Versuchen Sie, die natürlichen Konturen der Lippen so weit wie möglich beizubehalten, damit die Mundwinkel „geliftet“ werden, ohne sie unnatürlich erscheinen zu lassen.

Lippen sind häufig ungleichmäßig in ihrer Form. Diese Ungleichmäßigkeit korrigieren Sie, indem Sie sich nach der schöneren Seite richten und die andere Hälfte entsprechend nachzeichnen. Hierbei ist der zuvor beschriebene Teilungsstrich eine wichtige Hilfslinie. Gleichen Sie mit Hilfe des Konturenstiftes aus, indem Sie schmale Partien optisch verbreitern und/oder breitere Partien verschmälern.

Wenn die Unterlippe Ihrer Kundin schmaler als ihre Oberlippe ist, zeichnen Sie mit dem Konturenstift die Unterlippe im mittleren Bereich des Mundes außerhalb und bei sehr starker Größenabweichung zusätzlich die Oberlippe innerhalb der natürlichen Kontur nach. Achtung: Die Unterlippe sollte nach dem Schminken nie kleiner als die Oberlippe sein. Denken Sie daran, die Korrektur zum Mundwinkel hin einmünden zu lassen. Sonst wirkt der Mund schnell negativ.

Zur Ergänzung des Lippen-Make-ups sollten Sie Ihrer Kundin einen zum Lippenstift passenden oder tonmäßig abgestimmten Nagellack empfehlen. So erreichen Sie einen abgerundeten, farblich in sich stimmigen Gesamteindruck.

6. Das Rouge

Das „i-Tüpfelchen“ eines Make-ups ist die Rougierung. Mit dem Rouge beenden wir die Maquillage. Rougeprodukte gibt es in verschiedenen Konsistenzen - heute vorwiegend in Form von Creme, als Creme-Puder-Rouge oder in gepresster Form als Puder.

Sie werden - der Zusammensetzung entsprechend - wie folgt angewendet:

Creme-Rouge trägt man mit den Fingern mit leicht abrollenden Bewegungen auf. Während ein Creme-Rouge vor dem Abpudern aufgetragen wird, kann man das Creme-Puder-Rouge vor oder nach dem Pudern sowohl mit dem Finger als auch mit dem Pinsel auftragen.

Puder-Rouge wird mit dem Pinsel in leichten Streichbewegungen auf das gepuderte Gesicht aufgetragen.

Für das Auftragen jeder Rouge-Art ist es wichtig, für weiche Übergänge zum Make-up zu sorgen. Das Auftragen des Rouge richtet sich nach der Gesichtsform und den Gesichtsproportionen.

Im Visagismus strebt man immer die Gesichtsform des ovalen Gesichts an. Seine geometrische Grundform ist die Ellipse. So strahlt es Weichheit und Ebenmäßigkeit aus.

Der klassische Platz für das Rouge ist - in Bezug auf die Proportionen des Gesichtes gesehen - beim ovalen Gesicht die Partie von der Pupille senkrecht nach unten bis zum Nasenende und von dort zu den Seiten. Rouge sollte für jede Gesichtsform nicht zu tief sitzen - um keine „Hängebäckchen“ zu erzeugen - und nicht zu hoch über dem Schläfenbereich verlaufen, d. h. in Höhe der äußeren Augenwinkel enden.

Ein schmales Gesicht können Sie optisch verbreitern, indem Sie das Wangenrouge tropfenförmig in dem oben beschriebenen Bereich auf den Wangenknochen ansetzen und von der Wange zur Schläfe hin verteilen. Auf diese Weise erzeugen Sie eine breitere helle Fläche im Nasenbereich und somit mehr Breite des Gesichts im mittleren Bereich. Zusätzlich kann das schmale Gesicht an den Seiten durch eine füllige Frisur mit einem Pony, einen geschlossenen Ausschnitt (z. B. Rollkragenpullover), eine halsnah getragene Kette und Ohrringe (z. B. rund) optisch verbreitert werden.

Ein breites Gesicht können Sie optisch verschmälern, indem Sie das Wangenrouge im beschriebenen Bereich ansetzen, mandelförmig auftragen. Verteilen Sie es dabei etwas näher zur Nase, um die Gesichtsmitte zu verengen. Auch das breite Gesicht lässt sich durch eine geeignete Frisur, z. B. eine an den Seiten schmale, das Gesicht und die Kieferpartie verdeckende und auf dem Kopf etwas aufgelockerte Frisur, einen V-Ausschnitt, lange Ohrringe, lange Ketten usw. zusätzlich optisch verändern.

Beachten Sie sowohl bei der schmalen als auch bei der breiten Gesichtsform, dass das Rouge nicht unter der Linie zwischen Nasenspitze und Ohrläppchen verlaufen sollte, um die Gesichtszüge in ihren Proportionen nicht fallend erscheinen zu lassen.

Quelle: Lancôme-Kosmetik-Fernstudium
„Dekorative Kosmetik“, © 1993 Lancôme-Fachakademie, Krefeld

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