„Wir können noch sehr viel tun“
Interview mit Ruth C. Cohn,
der Begründerin der Themenzentrierten Interaktion (TZI),
anlässlich der ersten norddeutschen Regionalkonferenz
der Deutschen Gesellschaft für Humanistische Psychologie
auf dem Koppelsberg bei Plön
im Dezember 1979 für die Zeitschrift CONGRESS 07/1980.
Ruth Cohn (1912 - 2010)
gilt als die erste Vertreterin der Humanistischen Psychologie in Europa. Die
Schilderung ihrer Weiterentwicklung „Von der Psychoanalyse
zur themenzentrierten Interaktion“*, einer Methode, mit der Bedürfnisse
und Forderungen des Individuums, der Gruppe und der äußeren Umwelt miteinander
ins Gleichgewicht gebracht werden sollen, hatte entscheidenden Einfluss auf
Maßnahmen der Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung auf den
verschiedensten Ebenen von Gesellschaft und Betrieb. Ruth Cohn betrachtete
das „Sie“ als eine traditionelle Anrede hierarchischer Herkunft, die im Kind,
das im allgemeinen mit „Du“ angeredet wird, ein Gefühl der Minderwertigkeit
verstärke. Sie bat deshalb auch ihren Interview-Partner Burkhard Treude, das
Gespräch in der Du-Form zu führen.
Ruth Cohn & Burkhard Treude 1979
Burkhard Treude:
Neulich sprach ich mit jemandem, der fragte mich, warum heißt es eigentlich
Humanistische Psychologie; ist Psychologie nicht immer humanistisch?
Ruth Cohn:
Die Humanistische Psychologie wendet sich an die Ganzheit des Menschen, während
die Verhaltenspsychologie sich nach dem richtet, was gesehen und gemessen werden
kann. Die Humanistische Psychologie richtet sich im wesentlichen auf das, was
nicht messbar ist, vielleicht beschreibbar in gewissem Sinne, nämlich das
subjektive Erleben. Und es ist für mich einer von vielen Aberglauben, dass dies
unwissenschaftlich sei.
B. T.:
Und was ist dann wissenschaftlich?
R. C.:
Wissenschaft geht immer vom Phänomen aus. Das Phänomen der Psychologie ist, dass
Menschen denken, fühlen und erleben, also etwas, das von außen nie ganz erfasst
werden kann. Man kann zwar „Psychologisches“ messen, das dem Körperlichen
psychisch entspricht, und man kann Verhalten beobachten und Aussagen
interpretieren. Aber wenn das subjektive Erlebnis aus der Phänomenologie
ausgeschaltet wird, verfehlen wir die Psychologie als Wissenschaft.
Übrigens hat die Physik den Einfluss des Menschen auf
die Wahrnehmung ja schon lange als wichtigen Faktor begriffen ...
B. T.:
... und in der Psychologie ist er der wesentliche Faktor, nicht wahr?
Wenn von Humanistischer Psychologie gesprochen wird,
fällt oft das Wort Humanitätsduselei. Gemeint ist damit wohl die Frage, ob wir
uns humanistische Ideale überhaupt leisten können in einer Zeit, in der wir
unter großem ökonomischem Konkurrenzdruck stehen und mit Unternehmen Profit
machen müssen; haben humanistische Ziele etwas in Institutionen und
Organisationen zu suchen, die so arbeiten müssen, dass sie mit möglichst wenig
Aufwand möglichst effizient sind?
R. C.:
Die Frage von Werten und Zielen muss immer der Frage nach der Methode
vorausgehen. Die Frage der Effizienz kann nur beantwortet werden, wenn ich
voraussetze, für was ich effizient sein will. Die „Effizienz der Gaskammern“
bleibt ja unbestritten. Ich halte die Frage nach der Effizienz des Profitmachens
nur dann für sinnvoll, wenn wir uns klarmachen, welche Werte wir mit Profit
verbinden. Sonst sind wir genauso kurzsichtig wie im Jahre 1933, als die Leute
sagten: „Das ist alles gar nicht so schlimm, die Nationalsozialisten
interessieren uns gar nicht.“ Wenn Menschen mich fragen: „Können wir es uns
leisten, Konkurrenz hochkommen zu lassen?“, frage ich: „Können wir es uns
leisten, ein Drittel der Menschheit verhungern zu lassen?“
Was sind die Werte? Wollen wir überhaupt, dass wir in
Hülle und Fülle leben und andere verhungern? Wenn wir diese Frage an einzelne
Menschen stellen, bin ich nämlich gar nicht so sicher, ob sie nicht sagen:
„Nein, ich will das nicht“.
B. T.:
Wie verhindern wir aber, dass es dennoch geschieht?
R. C.:
Es geht ganz klar um eine Umwertung der Werte. Wenn ich als höchstes Ziel setze,
dass meine Organisation nur den größten Profit macht, dann sind menschliche Werte
Humanitätsduselei. Ich möchte es mal ganz krass sagen, wenn sich jemand
christlich nennt, dann weiß ich nicht, wie er eigentlich das Profit machen als „Wert-an-sich“
vertreten kann. Das gleiche gilt für alle religiösen oder humanistischen
Menschen. Profit um des Profits willen kann eigentlich nur von jemandem
vertreten werden, der sagt: „Gut ist, wenn es mir gut geht, gut ist, wenn meine
Organisation Profit macht, mir sind die anderen alle wurscht“.
B. T.:
Nun gibt es ja in Organisationen und Wirtschaftsunternehmen meist zwei
unterschiedliche Meinungen, nämlich die der einen, die die Ziele setzen und die
der anderen, die diese Ziele erreichen müssen, damit sie ihren Lebensunterhalt
verdienen.
R. C.:
„Denn die einen sind im Lichte, - und die im Dunkeln sieht man nicht ...“
B. T.:
Was sollen denn diejenigen, die sich zu humanistischen Prinzipien bekennen, tun,
um die anderen davon zu überzeugen, dass die Ziele verändert werden müssen?
R. C.:
Ich glaube, man kann keinen Menschen je überzeugen. Man kann nur die eigene
Meinung immer wieder aussprechen und Situationen schaffen, in denen diese
Meinung gehört wird und man selbst authentisch seinen eigenen Werten gemäß lebt.
Was der andere mit dieser Meinung macht, steht nicht in meiner Macht.
Ich habe die Erfahrung, dass, wenn ich mit den
sogenannten Ausbeutern spreche, sie die gleichen Ängste und die gleichen Sorgen
haben wie alle anderen Menschen auch. Ich denke sehr oft - und habe das auch
erfahren - wenn sie nur wüssten, wie sie aus ihren, Ängsten herauskämen, würden
sie es sofort tun. Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn was wollen
Menschen, die oben sind! Sie wollen Sicherheit, sie wollen Liebe, sie wollen
Geborgenheit, sie wollen nicht von den anderen verdrängt werden. Die meisten
merken schon lange, dass Wohlstand zwar angenehm ist, aber über ein bestimmtes
Maß hinaus nicht glücklich macht, und sie wollen dasselbe wie die, die unten
sind, nämlich Glück. Und die oben, die sind ja gar nicht mehr so sicher, die
Weltgeschichte geht da ihren Gang. Ich möchte Dir ehrlich sagen, ich möchte
alles andere sein als reich. Ich hätte eine Todesangst, Kinder zu haben, wenn
ich in einer sehr exponierten Position wäre. Wer will seine Kinder gekidnappt
haben?
B. T.:
Muss das nicht in den Ohren der Wohlhabenden reichlich zynisch klingen?
R. C.:
Ob zynisch oder nicht, es ist real. Aber ich meine, dass nicht alle Menschen
unbedingt gleichviel materielle Güter haben müssen. Das ist, glaube ich, gar
nicht so wichtig, wenn es ein bisschen mehr oder weniger ist. Aber die
Grundbedingung, dass alle Menschen ein Auskommen haben, von dem aus sie
existieren können, mehr als nur nicht verhungern...
B. T.:
... und selbst von „nur nicht verhungern“ kann ja wohl heute kaum gesprochen
werden.
R. C.:
Das ist es ja! Ich finde es einfach wahnsinnig, heute mitansehen zu müssen, dass
da Millionen Menschen verhungern oder buchstäblich ins Meer geschüttet werden,
und die anderen sitzen in ihrem Wohnzimmer vor dem Fernsehapparat, sehen sich
das an und sagen nichts dazu. Man braucht nicht zynisch zu sein, um zu sagen,
wer das miterlebt und sagt, so ist es richtig und wir sollen uns nur um unsere
eigene Nase und unsere Organisations-Angelegenheiten kümmern, der ist zynisch.
B. T.:
Auf einen Nenner gebracht: Unser kurzfristiges Gewinnstreben wird uns
langfristig mit so explosiven Problemen wie dem Nord-Süd-Konflikt konfrontieren.
R. C.:
Ich glaube, man braucht nicht mal langfristig zu denken. Ich finde, dass es jetzt
geschieht, ist schon schrecklich genug. Ich weiß nicht, warum wir nicht heute
schon sehen können, dass das unrecht ist (ein ganz altmodisches Wort). Mir ist
die „Humanitätsduselei“ vollkommen recht. Ich finde, Humanitätsduselei
beschreibt einen Sinn für Gerechtigkeit und Anständigkeit, und den finde ich
nicht unmodern. Und noch ein anderer Begriff gehört dazu, nämlich, zu Opfern
bereit zu sein.
B. T.:
Willst Du damit sagen, humanistische Prinzipien sind nur zu verwirklichen, wenn
ich mich selbst ändere, und nicht, indem ich versuche, andere zu ändern?
R. C.:
Ja und nein. Ich muss mich selbst verändern, aber ich muss auch Einfluss nehmen
wollen. Denn sonst sitze ich auf dem Berg in der Wüste und bin ganz allein. Ich
will schon Einfluss nehmen. Umgekehrt möchte ich sagen, es geht nicht, ohne dass
ich mich verändere. Und es geht nicht ohne Solidarisierung. Ich glaube, dass die
meisten Menschen viel eher fähig sind, etwas für andere zu tun, wenn sie
glücklich sind. Und glücklich ist kein Mensch, der nicht irgendwo eine Bindung
hat an Werte ...
B. T.:
... und an andere Menschen. Viele Leute sagen, „im Krieg da war’s schön, da
haben wir Blutsbrüderschaft gehabt, wir haben alle für jemand anders was getan“.
R. C.:
Bisher war es immer so, dass die Kameradschaftlichkeit und die Liebe in
Notsituationen auftauchten. Und wenn die Not vorbei war, dann herrschte wieder
das allgemeine Rivalitätsprinzip. Aber dieses Für-andere-da-sein war bisher auch
immer gegen andere gerichtet, der Krieg gegen andere Menschen hat uns
solidarisiert.
Die Humanistische Pädagogik und Psychologie streben
danach, menschlich sinnvolle Werte bewusst zu machen und sie solidarisch
verwirklichen zu suchen - nicht im Krieg, sondern im Alltagsleben, ohne Gewalt.
Das pseudo-humanistische „Ich bin ich - und das ist
die Hauptsache“ ist wahnsinnig destruktiv. Ich verhindere damit nicht nur „Deine
Sache“, sondern sogar auch meine eigene; denn ich muss, um mich selbst zu
verwirklichen, ja immer auch mit anderen in Beziehung sein, und das heißt auch,
Kompromisse mit meinen eigenen Wünschen schließen zu können. Ich selbst würde
mich gern mit denen solidarisieren, die auch finden, dass die Welt für alle da
ist und dass wir es schaffen können, wenn wir wollen. Deshalb will ich Einfluss
nehmen.
Ruth Cohn - Themenzentriert und interaktiv.
Photo: Burkhard Treude 1979
B. T.:
Auf welche Weise?
R. C.:
Ich nehme ja Einfluss durch alles, was ich jetzt tue (auch auf diesem Kongress) in
diesem Sinn: Lass uns uns solidarisieren mit denen, die an humanistische,
ethische, religiöse - wie Du’s willst - Prinzipien glauben.
B. T.:
Was bedeutet das konkret?
R. C.:
Wir können doch noch viel mehr tun, als die uns glauben machen wollen, die
ständig von Sachzwängen reden. Überall wird von politischen Zwängen gesprochen,
wirtschaftlichen Zwängen, wo noch gar keine sind. Wir sollten nicht immer von
Sachzwängen reden, sondern von Sach-Alternativen. Ich übe das in meinen
Seminaren. Es ist erstaunlich, wieviel Sachalternativen es gibt, wenn man sich
vom Zwang des „Sachzwangs“ erst einmal löst.
Gerade das macht Managern, Chefärzten, Verwaltern
und Führungskräften sehr viel Spaß, wenn sie anfangen, die festen Mauern durch
flexible Grenzsetzungen zu ersetzen. Es gibt natürlich auch Zwänge. Du warst
noch nicht geboren, als der letzte Zwang in Deutschland war.
B. T.:
Ich habe mir schon oft die Frage gestellt: Was hätte ich getan, wenn ich 1933
schon ein erwachsener, denkender Mensch gewesen wäre? Ich habe diese Frage
letztlich nicht beantworten können.
R. C.:
Ist auch nicht zu beantworten.
B. T.:
Ich habe nicht trennen können zwischen Wunschdenken und dem, was ich wohl
wirklich getan hätte.
R. C.:
Deshalb bin ich ja auch so entsetzt, wie das heute wieder bei vielen
Jugendlichen aufkommt, die nichts weiter wollen als „Blutsbrüderschaft“. Das
kommt aus ihrer Leere, dieses „alles ist Scheiße“. Das, wonach sie sich wirklich
sehnen, ist ein Lebenssinn, erfüllende Arbeit und verständnisvolle Liebe. Aber
das alles können sie sich ja nicht vorstellen, in der Art, wie es in ihren
Elternhäusern vor sich geht und in Schulen, die Leistungsfabriken sind, in denen
sie sich verloren und als Versager vorkommen. So suchen sie nach einer
Lebenschance, die in „Blutsbrüderschaft“ gefunden werden soll. Und dazu
phantasieren sie noch einen neuen Führer, und die ganze Welt wird wieder
vorbereitet zum Zerschießen und Verbrennen.
B. T.:
Wie siehst Du die Zukunft?
R. C.:
Ich sehe die Möglichkeit, etwas zu tun, in der Gegenwart. Ich sehe, dass Du und
ich und wir alle noch sehr viel tun können; viel, viel mehr, als wir tun. Bisher
sind die Kriege ja „nur“ auf lokaler Basis geführt worden ...
B. T.:
Für die Menschen, die dort leben ...
R. C.:
... ist das schauderhaft, doch für uns ist es immer noch eine Chance. Für uns
gibt es viele, viele Möglichkeiten. Nimm nur das Beispiel mit den ozon‑zerstörenden
Treibgasen. Und wenn’s nur ein Kettenbrief wäre, den Du anfingst, indem Du
sagst: „Kauf keine FCKW-Spraydosen, denn ...“. Das ist immerhin mehr als nichts.
B. T.:
Hast Du eine konkrete Utopie?
R. C.:
Meine große Sehnsucht wäre es zum Beispiel, alle Siebenjährigen in TZI zu
unterrichten. TZI ist ja im Grunde eine sehr gute Methode, für mich im
Augenblick die beste, die ich kenne, um in Schulen und Betrieben die
humanistischen Gedanken hineinzutragen. Mir geht’s nicht um TZI, mir geht’s um
die humanistische Erziehung Und wenn’s anderswie geschieht, fein! Rogers** ist
viel optimistischer als ich, der macht’s personenzentriert. So optimistisch war
ich nie, weil ich gemeint habe, ich muss dort anfangen, wo die Leute sind, in der
Schule, in den Betrieben, in Kleingruppen. Dort müssen sie „themenzentriert“
oder „aufgabenzentriert“ arbeiten. Wenn in diesen Gruppen die Menschen sich in
ihrer Arbeitsweise und ihrer Denkweise human erleben und zu verhalten beginnen,
dann erscheint mir das als eine praktische Möglichkeit, die wesentlichen Werte
der Person und der Beziehung bewusst und lebbar werden zu lassen. Wenn das vor
allem in Schulen geschieht, dann dürfte sich die Werteinstellung in Betrieben
und vor allem im politischen Verhalten auch ändern.
B. T.:
Es gibt ja auch schon eine ganze Menge Unternehmen, die Organisationsentwicklung
betreiben. Doch mittlerweile löst schon der Begriff OE bei manchen Abwehr aus.
Und das meist bei denen, die sich damit noch gar nicht auseinandergesetzt haben,
geschweige denn sie erlebt oder erfahren haben.
R. C.:
Also, Du hast Gegner. Was machst Du mit Gegnern? Ich versuche erst mal, meine
Freunde zu sammeln und dann versuche ich, Strategien zu finden, Einfluss zu
nehmen. Ich glaube, der Einfluss kann nur von der menschlichen Seite kommen, denn
der „Ausbeuter“, ich nehme jetzt mit Absicht das Wort, ist nicht nur Ausbeuter,
er ist auch Freund und Familienvater und Kind, er ist all das auch. Ich kann
mich vielleicht nicht an den „Profitmacher“ wenden, aber möglicherweise an den
Vater.
B. T.: Das erinnert mich an eine Frage, die mir
kürzlich gestellt wurde: „Was mache ich mit Killern im Seminar?“ Und hinter der
Frage stand eigentlich auch schon die Antwort, nämlich „Kill die Killer!“ Aber
warum soll ich nicht den Killer einfach mal nicht Killer nennen und ihn statt
dessen in seiner Abwehr ernst nehmen, mit ihm darüber reden, warum er Abwehr
produziert? Ist es das, was Du meinst?
R. C.:
Ja, genau. Ich gehe davon aus, dass alle Menschen Menschen sind. In dem Moment,
wo ich das sage, es gibt Ungeheuer und Menschen, habe ich schon unrecht. Das
habe ich das „Wir - die - da“ - Problem genannt.
B. T.:
Wie beurteilst Du den Stand der Entwicklung, was die Veränderung des
Bewusstseins
in unserer Gesellschaft anbetrifft?
R. C.:
Das ist jetzt noch ein sehr langsamer Prozess. Ich hoffe, dass er sich
verschnellern kann. Und das geschieht auch. Als ich nämlich aus Amerika hier
herüberkam, das war vor genau zehn Jahren, da hatte noch kaum jemand etwas von
Humanistischer Psychologie gehört, geschweige denn von Gestalt*** oder von TZI.
Und heute gibt es eine ganze Menge Leute, die es kennen ...
B. T.:
... und konsumieren.
R. C.:
Ja, „Liebe kenn ich schon“, „Humanität hab ich schon gehabt“, oder, wie Du
sagst: „Humanitätsduselei“.
B. T.:
Schwierig, nicht?
R. C.:
Schwierig nur dann, wenn Du meinst, das noch zu Deinen Lebzeiten lösen zu
müssen. Sowie Du Dich darauf einstellst, dass Du ein Glied in einer Kette bist
und eine Fackel trägst, geht es besser. Freu Dich an dieser kleinen Fackel! Wie
lange hat es gedauert vom Wunsch der Menschheit zu fliegen, bis zur Tatsache,
dass wir zum Mond, zum Mars, zur Venus fliegen können? Und wie lange wird es
dauern, bis der Wunsch der Menschheit nach Humanität erfüllt ist? Nicht weniger
lange, und wir fangen gerade erst an! Aber erfüllt werden wird er - meistens
glaube ich das. Das, was die Philosophen und Dichter immer gewusst haben, fangen
jetzt die Wissenschaftler an zu suchen. Darum bin ich ja auch optimistisch, wenn
die Menschheit überhaupt überlebt. Und das glaube ich eigentlich doch.
* Ernst Klett Verlag,
Stuttgart 1975.
** Carl Rogers (1902 - 1987),
amerikanischer Psychologe,
Begründer der klientenzentrierten
Gesprächspsychotherapie.
*** Gestalt-Therapie nach Fritz Perls (1899 - 1970)
Weitere interessante Aufsätze und Checklisten zu den Themen "Persönlichkeits- und Sozialpsychologie", "Mitarbeiterführung", "Management" und "Verkaufspsychologie" finden Sie unter http://www.b-treude.de
Verkaufstraining Burkhard Treude, Dortmund